Wie war meine Vorbereitung (wv Wochen zuvor angefangen, wv Stunden pro Woche, Fokus auf bestimmte Untertests)?
Ich hatte im Januar 2024 die Materialien von mediseminar bestellt und mich auch an einen ihrer Vorbereitungskurse (2-tägig) angemeldet. Ich habe kurz vor dem Vorbereitungskurs einmal bei allen Büchern die Einleitung zu den Untertests gelesen, weil ich nicht komplett unvorbereitet zum Kurs erscheinen wollte und hatte mir vorgenommen, ich würde nach dem Kurs (Ende Februar/Anfangs März) dann mit der “richtigen“ Vorbereitung starten. Den Vorbereitungskurs an sich fand ich nicht sonderlich gut, ausser man hat noch gar keine Ahnung wie alles funktioniert – das Lesen der Erklärungen der Untertests hat mich eigentlich bereits auf den Wissenstand gebracht, zu dem der Kurs geführt hat. Es war jedoch irgendwie etwas beruhigend, zu wissen, dass man nicht die einzige Person ist, die bereits etwas nervös ist, und es war auch ein guter Anfangspunkt für mich, mit der Vorbereitung starten zu können.
Anfangs habe ich die kurzen Untertests ca. 4-5x pro Woche geübt plus jeweils 1-2 der längeren Untertests. Die Sessions waren anfangs etwa 1-1,5h, habe mich dann aber langsam auf so 2.5-3h gesteigert.
Ab ca. Mai habe ich dann jeden kurzen Untertest immer noch so 4-5x die Woche geübt, jedoch auch die längeren Untertests häufiger gemacht.
Ab ca. 2-3 Wochen vor dem NC habe ich an einem Tag 6h gelernt (alle Tests) und am nächsten eine Simulation gemacht (ohne korrigieren, einfach die 4h) (am Wochenende musste ich mich zwingen, Pause zu machen). Ich bin auf ca 130-150h Gesamtlernzeit gekommen.
Teilweise habe ich etwas weniger oder gar nicht gelernt an manchen Tagen und habe mich deswegen ziemlich schuldig gefühlt (was überhaupt nicht nötig gewesen wäre. Man ist trotzdem genug gut vorbereitet, auch wenn man sich manchmal eine Pause gönnt!).
Zu den Untertests:
-Muster zuordnen: diesen Untertest fand ich von Anfang an extrem schwer. Das erste Mal hatte ich 2 von 18 Punkten (und auch die waren nur geraten, lol). Ich konnte mich zwar auf so 6-8 Punkte steigern, meine Leistung war aber beim Lernen sehr inkonsistent, was mich sehr verunsichert hat. Ich habe diesen Untertest sehr oft geübt, weil ich darin sehr schlecht war. Den Kreuzblick habe ich nicht angewendet (ich konnte ihn einfach nicht).
-Med. naturwissenschaftliches Grundverständnis: Das fiel mir ziemlich leicht, weil ich im Leseverständnis und logischen Schlussfolgerungen ziehen schon immer gut war. Da hatte ich beim Lernen meistens so 14-17 Punkte. Ich habe mich gar nicht gesteigert, aber wollte es nicht riskieren, schlechter zu werden, deswegen habe ich diesen Untertest trotzdem immer geübt.
-Schlauchfiguren fand ich nie sonderlich schwer. Da habe ich mich beim Lernen von so 14 auf 17-18 Punkte gesteigert.
-Quantitative und formale Probleme: vor diesem Untertest hatte ich sehr grosse Angst. Ich bin nicht sonderlich gut in Mathe und Physik und war eigentlich bis vor dem NC teilweise fast schon geschockt vom Schweregrad der Aufgaben. Ich hatte beim Lernen oft so um die 7-8 Punkte, musste aber viel raten.
-Figuren und Fakten lernen: das waren durchgehend meine besten Untertests, konnte immer 17-18 Punkte holen. Ich habe keine der bekannten Methoden angewendet, sondern habe mir dumme Geschichten zu den Figuren/Personen ausgedacht. Manchmal waren diese kleinen Geschichten auch sehr gemein, z. B. wenn Frau Meier Akne hat, Lehrerin ist und geschieden, dann habe ich mir überlegt, dass sie sich oft ins Gesicht fasst wegen ihren anstrengenden Schülern und ihr Mann sie verlassen hat, weil er nicht mit jemandem zusammensein möchte, der Akne hat. So habe ich mir die Zusammenhänge der Eigenschaften der Personen gemerkt. Beim Alter haben ja die Personen oft irgendwie zusammenhängende Namen, da habe ich mir bspw. bei den Namen (Alter: ca 70) Roth, Grüner und Blauvogel gemerkt, dass die “Alten“ die “Farbenfrohen“ waren, weil sie pensioniert sind und das Leben geniessen können. Ich habe Altersgruppen oder auch Personen oft versucht, mit Personen, die ich im echten Leben oder aus Serien kenne, zu assoziieren.
-Textverständnis: das ist mir wie mednat nicht so schwer gefallen, Gesteigert habe ich mich auch kaum, hatte beim Lernen so 12-15 Punkte.
-Diagramme und Tabellen: fand ich erstaunlich schwer, obwohl ich diesen Test anfangs unterschätzt hatte. Da habe ich beim Lernen oft nur so 6 Punkte geholt und sich zu steigern war auch ziemlich schwer für mich. Mein Tipp ist es, sich Videos auf YouTube anzusehen, in denen Leute häufige Fallen bei diesem Untertest aufdecken (wie z. B. Prozent vs Prozentpunkt).
-Konz: das war bei mir eher unterschiedlich, habe aber ganz gern Konz vorbereitet weil der Untertest ganz anders ist als die anderen. Steigern konnte ich mich in der Schnelligkeit. Es ist wichtig, herauszufinden, in welcher Position man am besten schnell anstreichen kann.
Ich kann die Testsimulation von NC Wiki sehr empfehlen, die hat mir ziemlich gut zeigen können, wie der eigentliche Test abläuft (mit Start/Stopp etc). Es hat mich auch ziemlich beruhigt, da es meine erste Simulation war und ich trotzdem TP 90 hatte, obwohl ich während der Sim gedacht habe, das bringe doch alles eh nichts und ich könne eigentlich direkt nach Hause gehen. Ich habe im Gesamten 9 Simulationen gelöst, davon 2 von mediseminar (die waren leider aufgebaut aus Aufgaben der Übungsbücher), 2 von HowToMed (sehr gut) und der Rest NC Wiki.
Ich habe mir ca. 2 Monate vor dem NC noch die medfreak Bücher bestellt, weil ich mich zu wenig gut vorbereitet gefühlt hatte mit den mediseminar Büchern und dem NC Wiki Material. Die fand ich eigentlich auch ganz gut, jedoch nicht als das einzige Lernmaterial.
Wo hatte ich besonders Mühe bei der Vorbereitung?
Anfangs fand ich es sehr schwer, regelmässig Zeit ins Lernen zu investieren. Ich habe auch teilweise gehört, man solle nicht zu früh anfangen, weil man sonst irgendwann die Schnauze voll hat. ICH FINDE DAS IST EIN GANZ SCHLECHTER RATSCHLAG!!!! Je mehr Übung man hat, desto routinierter kann man die Untertests lösen. Klar wird es irgendwie öde, aber zu diesem Zeitpunkt hat man sich schon ziemlich an‘s regelmässige Lernen gewöhnt, finde ich. Mehr Übung bedeutet, dass man sich die Art der Untertests gewohnt ist und man deswegen auch besser wird, diese effizient zu bearbeiten.
Ich war auch sehr frustriert, weil ich im Muster zuordnen, Quanti und Diagramme eigentlich nie wirklich besser wurde. Mir fielen diese Untertests bis zum Ende schwer, aber ich habe mich trotzdem gezwungen, sie oft zu üben.
Wie fühlte ich mich (mental und physisch) während der Prüfung?
Ich war ziemlich aufgeregt. Ich habe den NC in Zürich geschrieben und es war sehr eindrücklich, wie viele Leute dann dort in der Schlange warteten. Zum Glück hatte ich ein paar Tage zuvor den Testort mit meiner Mutter besucht, so wusste ich wenigstens genau, wo ich hinmusste. Ich habe nicht viel getrunken, um sicher zu gehen, dass ich während des Tests nicht auf die Toilette musste. Davor gegessen habe ich Kohlenhydrate (gesalzene Cracker) und Ballaststoffe (Himbeeren). Ich hatte mir auch ein gezuckertes Getränk gekauft, konnte aber vor Aufregung sowieso kaum etwas trinken/essen.
Es ging mir nicht sonderlich schlecht, meine Aufregung ist dann auch grösstenteils verflogen, als der Test endlich anfing. Ich wurde zwar von manchen Untertests sehr verunsichert, hatte mir selbst aber versprochen gehabt, dass ich den Test zu Ende schreibe.
Was überraschte mich während der Prüfung?
Ich fand mednat sehr schwer, so wie auch Figuren und Fakten. Letzteres verunsicherte mich extrem, weil ich eigentlich darauf gehofft hatte, dass diese meine Resultat in die Höhe ziehen würden. Textverständnis fand ich relativ leicht und auch Diagramme fand ich leichter als sonst. Der Konz war zum Glück nichts mit “xy im Uhrzeigersinn gedreht“, das erleichterte mich sehr. Quanti habe ich (wie immer) viel geraten, jedoch hatte ich das Gefühl, ich musste mehr raten als sonst. Schlaufiguren hatte eine sehr unklare (ich finde unlösbare?) Aufgabe, die ich bestimmt 2 Minuten lang einfach nur angestarrt hatte.
Wie fühlte ich mich nach der Prüfung? Wie konnte ich mich ablenken?
Ich fühlte mich neutral, konnte das Ganze sehr schlecht einschätzen (diese Erfahrung hatte ich bereits beim Lernen gemacht: teilweise fühlte ich mich extrem schlecht, obwohl ich gut war). Abends sind wird essen gegangen und dann habe ich etwas mit Freunden unternommen. Wir sind dann auch noch ein bisschen in die Ferien gegangen. Ich konnte mich mit meinem normalen Alltag (Fitnessstudio und mit Freunden treffen) ziemlich gut ablenken. Kurz vor der Resultatbekanntgabe habe ich mich jedoch sehr schlecht gefühlt, habe jede meiner Antworten hinterfragt und war mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich nicht bestanden hatte. Im Discord Chat hatten auch einige geschrieben gehabt, sie hätte eine Mail von der Universität erhalten (nicht mit dem Testresultat sondern etwas mit der Anmeldung oder so). Diese Mail hatte ich nicht erhalten und das hat mich sehr verunsichert und ich habe mir eingeredet, dass das jetzt der Beweis wäre, ich hätte sowieso nicht bestanden.
(optional) bestanden/nicht bestanden, Testresultat, Testprozentrang, Zuteilung welcher Uni?
Der Brief kam eingeschrieben und war von der Uni Basel (2. Prio, 1. war UZH aber bin ausserkantonal). Da wusste ich eigentlich schon, dass ich bestanden haben muss.
Resultate:
Muster: 15P (sehr überraschend, so gut war ich sonst nie!)
Mednat: 5P (ziemlich ernüchternd lol)
Schlauch: 17P
Quanti: 9P
Figuren: 11P (extrem viel weniger als beim Lernen)
Fakten: 13P (extrem viel weniger als beim Lernen)
Textverständnis: 14P
Diagramme: 11P
Konz: 13P
Ich hatte 108 Punkte, TP 91.
Falls du bis hierhin gelesen hast: ich hoffe, ich konnte dir irgendwie helfen, und viel Glück bei deiner Vorbereitung! Vergiss nicht, wenn du es schwer findest, finden es alle anderen auch schwer. Dieser Test ist immerhin unter anderem auch ein Psychotest, der dich stressen soll. Du packst das! 🙂